Antworten auf große Fragen

Der Religionsunterricht am Vinzentinum

Die Auseinandersetzung mit religiösen und weltanschaulichen Themen nimmt im Unterricht eine zentrale Rolle ein. Deshalb hat der Religionsunterricht am Vinzentinum einen großen Stellenwert. Anders als an den öffentlichen Schulen sind dafür auch in der Oberschule zwei Stunden pro Woche vorgesehen. Von diesen kann man sich im Vinzentinum auch nicht befreien lassen.

  • Solide Grundkenntnisse
    Der Religionsunterricht gibt jungen Menschen im Vinzentinum die Möglichkeit, sich mit religiösen Fragen intellektuell auseinanderzusetzen. Er macht sie mit den Grundüberzeugungen des Christentums und der anderen Weltreligionen vertraut und vermittelt ihnen über sie ein solides Grundwissen: Die Schülerinnen und Schüler lernen Gemeinsamkeiten und Unterschiede kennen und begreifen die großen Fragen, auf denen die Religionen ihre je eigenen Antworten geben.
    Diese Kenntnisse helfen ihnen, mit Menschen anderer Religionen oder Konfessionen in Dialog zu treten, deren Überzeugungen besser zu verstehen und ihnen mit Achtung und Wertschätzung zu begegnen.
    Zugleich erschließt ihnen dieses Wissen auch wichtige kulturgeschichtliche Zusammenhänge und eröffnet ihnen einen vertieften Zugang zu Kunst, Literatur und Musik, die man häufig nur von ihrem weltanschaulichen Hintergrund her angemessen verstehen und deuten kann.
     
  • Existenzielle Auseinandersetzung
    Die Beschäftigung mit religiösen und weltanschaulichen Auffassungen bleibt nicht bei der Theorie stehen. Der Religionsunterricht will eine existenzielle Auseinandersetzung anstoßen, die eine persönliche Stellungnahme heraus- und einfordert: Die Schülerinnen und Schüler kommen nicht umhin, sich darüber Gedanken zu machen, welche Überzeugungen und Einstellungen sie selber haben, was sie glauben oder nicht glauben, was ihnen plausibel erscheint, was sie teilen und nachvollziehen können.
     
  • Antworten finden
    Auf diese Weise lässt der Religionsunterricht die Jugendlichen auch Antworten auf ihre eigenen Fragen finden. Er greift ihr Suchen und Zweifeln auf; er hilft ihnen, sich ihrer persönlichen Überzeugungen bewusst zu werden, diese zu hinterfragen und sie mit denen anderer Menschen zu vergleichen.
    Die Schülerinnen und Schüler lernen dadurch auch, ihre eigenen Anschauungen anderen zu erklären und allen Rede und Antwort zu stehen, die nach den Hoffnungen und den Unsicherheiten fragen, die sie erfüllen.

Der Religionsunterricht ist im Vinzentinum eingebettet in ein breites Spektrum an Angeboten, die jungen Menschen helfen sollen, eine persönliche Beziehung zu Christus und seiner Botschaft aufzubauen und zu einer christlichen Lebensweise hinzufinden. 

Der intellektuellen Auseinandersetzung kommt in diesem Spektrum eine wichtige Funktion zu. Dennoch darf die religiöse Erziehung nicht darauf beschränkt bleiben oder sich darin erschöpfen.

Glauben zu können ist und bleibt immer ein Geschenk, das man nicht machen und herbeidiskutieren, sondern nur mit der nötigen Demut erbeten kann. Ein lebendiger und überzeugter Glaube entsteht nicht von alleine, sondern ist wie eine Pflanze, die langsam wächst und sorgsam gepflegt werden muss. Er wird geweckt und gestärkt durch das Erleben religiöser und spiritueller Momente, durch die Gemeinschaft und den Austausch von Lebens- und Glaubenserfahrungen. Und er braucht ganz entscheidend Menschen, die Zeugnis geben von ihrem Glauben, die davon erzählen und ihre christliche Überzeugung leben.

Das Vinzentinum bemüht sich ein Ort zu sein, wo all das in vielfältiger Weise möglich ist.

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