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Ziegler hat sein Theologiestudium an der Katholisch-Theologischen Fakultät der Julius-Maximilians-Universität Würzburg und seine Seminarausbildung am dortigen Priesterseminar absolviert. Das Externjahr machte er 2015/16 an der Philosophisch-Theologischen Hochschule in Brixen. Während dieser Zeit wohnte er im Vinzentinum und übernahm dort verschiedene Dienste im Internat.
In seiner Predigt zur Weiheliturgie ging Bischof Jung vom Gleichnis vom Sämann aus, das der Weihekandidat für die Feier ausgewählt hatte. Der Bischof betonte, dass Sämann und Saat zusammengehören. In der Priesterweihe kommt das deutlich zum Ausdruck. Ein Priester muss zugleich Sämann und Saat sein, er muss mit seinem ganzen Leben für das einstehen, was er verkündet. Der Sämann ist ein großzügiger Mensch, und der Priester hat die Aufgabe, den Menschen von der göttlichen Großzügigkeit Zeugnis zu geben. Bischof Jung unterstrich die „Mahnung Jesu, immer wieder in die Tiefe zu gehen, nicht aufzugehen in dem Vielerlei, sondern nach dem Vielen zu suchen“. So wichtig all unser Einsatz und unsere Begeisterung ist, bleibt es aber letztlich doch immer Gott, der die Saat wachsen lässt.
Am Nachmittag stand Neupriester Bertram Ziegler in der Seminarkirche St. Michael einer Dankandacht vor. Am Abend wurde er in seiner Heimatpfarrei Baunach festlich empfangen.
Schon am frühen Sonntagmorgen war die ganze Stadt auf den Beinen, um alles für den festlichen Primizgottesdienst vorzubereiten. Als Primizspruch wählte Bertram Ziegler den Psalmvers: „Herr, auf dich vertraue ich, in deine Hände lege ich mein Leben.“ Die vielbeachtete Primizpredigt hielt der Brixner Domdekan Ulrich Fistill. Er legte das Sonntagsevangelium, das Gleichnis vom königlichen Hochzeitsmahl, aus. Gott lädt alle ein, aber nicht alle erkennen die Tragweiter der Einladung. Das Hochzeitsgewand bringt die richtige Einstellung Gott gegenüber zum Ausdruck. Der Priester steht in der Rolle der Diener, deren Auftrag es ist, die Einladung Gottes zu überbringen. „Es sind nicht wir, die einladen, Gott lädt ein“, so der Prediger. Die Eingeladenen seien zwar selber verantwortlich, ob sie die Einladung annehmen oder nicht, es hänge aber auch von den Dienern ab, wie sie die Einladung überbringen. Schließlich betonte Fistill, dass die Priester nie vergessen dürfen, dass auch sie selbst zu den Eingeladenen gehören, und er gab dem Primizianten einige Erfahrungen und Ratschläge mit auf seinen priesterlichen Weg.
Die Primizfeierlichkeiten wurden mit einer feierlichen Vesper in der Pfarrkirche St. Oswald abgeschlossen. In seiner Ansprache deutete Pfarrer Bernd Winter, ein guter Freund des Neupriesters, den Abschnitt aus dem Johannesevangelium von der Berufung der ersten Jünger.
Da an den Gottesdiensten coronabedingt nur geladene Gäste teilnehmen konnten, wurden die Feiern auch im Livestream übertragen.
Fabian Tirler
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The Vinzentinum