Funktionierende Fernbeziehung

Ergebnisse der Befragung der Eltern und Schüler/-innen zum Fernunterricht

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Die Devise heißt im Moment, aus der Not eine Tugend zu machen. Am Fernunterricht führt in der derzeitigen Situation kein Weg vorbei. Er gestaltet sich aber für alle Beteiligten - Schüler, Eltern und Lehrpersonen - als aufwendiger und bisweilen auch schwieriger als der Regelunterricht in den Klassen. Er birgt jedoch auch das Potenzial, vieles - auch abseits der reinen Fachinhalte - zu lernen. Das hat eine repräsentative Befragung der Eltern und Schüler/-innen über Ostern ergeben. 


Grundsätzlich herrscht bei den Schülerinnen und Schülern wie auch bei deren Eltern eine große Zufriedenheit, was die Organisation des nunmehr seit über einem Monat laufenden Fernunterrichtes am Vinzentinum betrifft. Jeweils 94 Prozent der befragten Eltern bzw. Schüler/-innen stimmten der Aussage, dass der Fernunterricht den Umständen entsprechend gut funktioniere, voll oder eher zu. Bei einer Umfragebeteiligung von über 80 Prozent bei den Schülerinnen und Schülern (in der Oberschule waren es sogar 99 Prozent!) und der Rückmeldung durch durchschnittlich mindestens einem Elternteil pro Schüler/-in ist das Ergebnis sehr aussagekräftig. 

Dass die kurzfristig erzwungene Umstellung von Präsenz- auf Online-Unterricht nicht völlig problem- und reibungslos über die Bühne gehen kann, liegt auf der Hand. Die Befragung brachte bezüglich der Möglichkeiten, wie der Fernunterricht weiterentwickelt werden kann, viele wertvolle Impulse. Wenngleich sich gezeigt hat, dass es mittlerweile kaum größere technische Probleme gibt und die organisatorische Abwicklung über Google Classroom, Google Meet und Co. ausgezeichnet funktioniert, vermissen viele Schülerinnen und Schüler den regulären Unterricht, die Klassengemeinschaft sowie die Lehrpersonen und deren Erklärungen. Perfekt zusammengefasst in einem Kommentar eines Schülers/einer Schülerin aus dem Fragebogen: "Ich werde nie wieder sagen, dass ich nicht in die Schule will!" Durch Online-Unterricht mittels Videokonferenz-Software und selbst gemachter Lernvideos kann dieses Manko zumindest teilweise behoben werden. Ein weiterer Punkt ist, dass der Zeit- und Arbeitsaufwand beim Selbststudium ungleich höher ist als beim Unterricht in der Klasse. Daher können Unterrichtsprogramme nicht 1:1 auf den Fernunterricht übertragen werden.

Gleichzeitig werden durch den Fernunterricht Fähigkeiten trainiert, die ebenso wichtig und wertvoll sind, wie fachliche Inhalte: Eigenverantwortung, Selbstdisziplin, Zeitmanagement und Eigenmotivation sind gefordert. Dennoch sind kontinuierliche Rückmeldungen durch die Lehrpersonen für die Schülerinnen und Schüler wichtig, wie sich in den offenen Fragen herauskristallisierte. Trotz, oder besser gesagt, wegen der widrigen Umstände, ist die zwischenmenschlichen Interaktion der Schlüssel. Insgesamt finden die Qualität der Betreuung sowie die Angemessenheit der Aufgabenstellungen bei den Eltern Zustimmungswerte von über 90 Prozent. Die unmittelbar betroffenen Schülerinnen und Schüler sehen diese Punkte etwas kritischer. Dennoch fühlen sich immerhin noch 83 Prozent gut betreut und für mehr als drei Viertel passen die Aufgabenstellungen.

Es wurde also eine gute Basis geschaffen, auf der sich aufbauen lässt, denn es ist anzunehmen, dass der Fernunterricht noch einige Wochen fortgeführt werden muss. Die Ergebnisse der Befragung helfen dabei, die Herausforderungen zu meistern und einen für alle Beteiligten gewinnbringenden Weg zu finden. 

Abschließend noch ein Dank an alle für die rege Teilnahme, die konstruktive Kritik und die wertschätzenden Kommentare. 

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The Vinzentinum