"Nicht so viel stressig sein ..."

Weisheiten und Erkenntnisse aus der Online-Befragung "Ich und Corona"

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Nachdem wir im April 2020 – einige Wochen nach der lockdown-bedingten Umstellung auf den Fernunterricht – Eltern wie auch Schülerinnen und Schüler zur technischen, didaktischen und persönlichen Situation befragt haben, lief im Mai 2021 eine neuerliche Umfrage zum Thema „Schule und Corona“, die die Schulleitung dabei unterstützen soll, die Umstände im heurigen Schuljahr besser einschätzen zu können.


Die Befragung diente zum einen als Standortbestimmung und Gefühlsbarometer und zum anderen als Informationsquelle für die Zukunft. Wie kann für den – hoffentlich nicht eintretenden – Fall neuerlicher Fernunterrichtsphasen das pädagogische Angebot optimiert werden und welche Methoden aus dem Fernunterricht können für den Präsenzunterricht adaptiert bzw. übernommen werden?

98 Oberschüler/-innen und 133 Mittelschüler/-innen haben den Fragebogen ausgefüllt. Das entspricht einer Gesamtrücklaufquote von 96,7 Prozent. 

Der Schwerpunkt der Befragung lag auf den Erfahrungen bezüglich Prozedere und Arbeitsweisen im Fernunterricht sowie auf der persönlichen Reflexion des doch sehr ungewöhnlichen Schuljahres.

Online-Stundenplan

Die Entscheidung, auch im Fernunterricht einen fixen Stundenplan mit Online-Stunden zu etablieren, wurde mehrheitlich gut aufgenommen. 69 Prozent (Mittelschule) bzw. 67 Prozent (Oberschule) der Schülerinnen und Schüler empfanden die Stunden via Google-Meet als hilfreich bzw. eher hilfreich. Ganze 88 Prozent (MS) bzw. 81 Prozent (OS) befürworteten den fixen Stundenplan.

Für eine Mehrheit der Mittelschüler/-innen (69 %) dienten die Online-Stunden auch dazu, Rückmeldungen von der Lehrerschaft einzuholen, und knapp zwei Drittel (62 %) sahen die Probeprüfungen als gute Lernhilfe. In der Oberschule hingegen haben 57 Prozent diese Prüfungen als nicht so profitabel angesehen. Auch nützte eine Mehrheit die Online-Stunden nicht für Rückfragen (56 %).

Ablauf des Fernunterrichts

Das Lernpensum schien in der Oberschule etwas höher als in der Mittelschule zu sein, denn 80 Prozent der Mittelschüler/-innen kamen damit zurecht, während in der Oberschule doch 41 Prozent Schwierigkeiten damit hatten. Unterschiedlich war auch der Eindruck, inwiefern sich das Pensum im Laufe des Jahres verändert hat. Eine Mehrheit meinte, es sei größer geworden (MS: 54 %, OS: 60 %) und ein Teil, dass es gleich geblieben sei (MS: 35 %, OS: 29 %). Jeweils 11 Prozent in Mittel- und Oberschule erkannten eine Verringerung des Lernpensums. Jedenfalls hat ein Großteil der Schüler/-innen (MS 80 %, OS 76 %) den Eindruck, im Laufe dieses Jahres selbstständiger geworden zu sein. Bezüglich der technischen Voraussetzungen gab es für 90 Prozent der Oberschüler/-innen und über drei Viertel der Mittelschüler/-innen (76 %) keine nennenswerten Probleme mehr. Insgesamt fühlten sich 79 Prozent der Mittelschüler/-innen und 64 Prozent der Oberschüler/-innen im Fernunterricht gut betreut.

Lehren für den Präsenzunterricht

Dem Einsatz von Google-Classroom auch im Präsenzunterricht stehen die Oberschüler/-innen etwas offener gegenüber als die jüngeren Vinzentiner/-innen. Eine knappe Mehrheit von 52 Prozent befürwortet dessen Verwendung im Regelunterricht, während 62 Prozent der Mittelschüler/-innen dies eher ablehnen. Einig ist man sich darin, dass digitale Medien (MS: 81 %, OS: 86%) und Erklärvideos (MS: 82 %, OS: 88 %) vermehrt Gebrauch finden sollten. Schwache Mehrheiten gibt es für die Möglichkeit, Förderangebote online durchzuführen (MS: 50 %, OS: 59 %).

Ein vermehrtes selbstständiges Erarbeiten der Lerninhalte wünschen sich 59 Prozent der Mittelschüler/-innen, während die Oberschüler/-innen sich nur zu 42 Prozent für einen Ausbau der eigenständigen Recherche aussprachen.

Von den positiven Aspekten, die man dem Fernunterricht abgewinnen konnte (erfasst wurden Aspekte mit mehr als 5 Nennungen) und die auch in der einen oder anderen Form im Präsenzunterricht umsetzbar wären, stachen besonders der Drang zur Digitalisierung und zur Verwendung von Laptops, wie der Einsatz von Erklärvideos hervor. Wobei die Videos hauptsächlich in der Mittelschule Gefallen fanden (18 Nennungen; OS 5 Nennungen), während die Verwendung digitaler Medien und von Laptops vermehrt in den höheren Klassen gewünscht wird (23 Nennungen; MS 14 Nennungen). Ähnlich verhält es sich mit dem Einsatz von Google Classroom im Präsenzunterricht. In der Oberschule hielten explizit 12 Schüler/-innen dies für eine gute Idee, in der Mittelschule nur 4. Die Praxis, Materialen online zur Verfügung zu stellen, wurde in der Oberschule 8-mal positiv erwähnt. In der Mittelschule hingegen nie. Ausgeglichener sind die Einschätzungen bezüglich „vermehrte Selbstständigkeit“ (MS 12, OS 10) und „Online-Förderstunden“ (MS 6, OS 5). Einen praktischen Nutzen ganz anderer Art beobachteten auch ein paar Schüler/-innen: „Man konnte länger schlafen!“

Fernunterricht und Konzentrationsfähigkeit

Bei der Umfrage im Vorjahr stellten wir fest, dass der Unterricht via Bildschirm von einem Großteil der Beteiligten als anstrengender empfunden wurde, als der Unterricht in der Klasse. In einer Selbsteinschätzung gaben 14 Prozent der Mittelschüler/-innen an, sich pro Tag nur für zwei Online-Stunden richtig konzentrieren zu können (OS 11 %). Die Mehrheit schafft es, drei (MS 25 %, OS 29 %) bzw. vier Stunden (MS 28 %, OS 32 %) die Konzentration zu halten. Ein Viertel der Mittelschüler/-innen schafft es, sich fünf und mehr Stunden beim Online-Unterricht zu konzentrieren. In der Oberschule sind es 14 Prozent.

Rund drei Viertel der Mittelschüler/-innen und zwei Drittel der Oberschüler/-innen wünschen sich nach jeder Online-Stunde eine Pause, die mehrheitlich mehr als fünf Minuten (MS 66 %, OS 53 %) sein sollte. Als Richtmarke gaben viele Schüler/-innen 10 Minuten an, da das Prozedere des Stundenwechsels im Fernunterricht mehr Zeit in Anspruch nimmt.

Schüler/-innen in der Rolle der Lehrer/-innen

Im Zuge zweier Rollentauschfragen konnten die Schülerinnen und Schüler beschreiben, wie sie den Online-Unterricht gestalten und worauf sie besonders achten würden. Ziemlich einig war man sich in Mittel- und Oberschule, dass der Unterricht abwechslungsreich und spannend sein sollte, dass es – so die Meinung der Schülerinnen und Schüler – gute Erklärungen und wenig(er) Hausübungen braucht. Auch eine Teilung der Stunde in einen erklärenden Teil und einen Teil, in dem selbstständig gearbeitet werden kann, hielten viele für zielführend.

Zahlreiche Wortmeldungen bezogen sich auf das Zwischenmenschliche und die Interaktion. Ein/-e Oberschüler/-in schreibt: „Als Erstes würde ich mal fragen, wie‘s den Schülern geht.“ und ein/-e Mittelschüler/-in meint: „Dass es den Kindern gut geht – mit den Augen und Kopfweh.“ Auch Gerechtigkeit scheint ein Thema zu sein: „Dass die Schüler alles verstehen und dass ich die Schüler, die als Erstes die Hand aufhalten, drannehme.“  Oder „Nicht so viel stressig sein (nicht, weil die Lehrer streng sind...) und immer Fragen, die Spaß machen, stellen.“ Andere wiederum haben ziemlich konkrete Vorstellungen: „Ich würde besonders auf das perfekte Zeitmanagement im Fernunterricht achten und auch das selbstständige Arbeiten der Schüler etablieren, indem ich sie klar darauf hinweise, dass es besser ist, jetzt intensiv genug zu lernen und alle Unklarheiten sofort zu beseitigen, als dann kurz vor der finalen Schularbeit in absoluten Stress zu verfallen.“ Und auch das eine oder andere Lob war dabei: „Meiner Meinung nach haben es viele Lehrpersonen sehr gut gemacht! Was ich vermeiden würde, wären v.a. Referatvorträge, Gruppenarbeiten, Probeschularbeiten.“

Fernunterricht und Motivation

Dass der Fernunterricht auf Dauer an die Substanz geht, zeigt, dass sehr viele Schülerinnen und Schüler mit Fortdauer der Pandemie lernmüde wurden. 48 Prozent der Mittelschüler/-innen und ganze 61 Prozent der Oberschüler/-innen stimmen der Aussage zu, dass ihnen das Lernen im Laufe des Fernunterrichtes schwerer fiel. Bei 40 Prozent (MS) bzw. 30 Prozent (OS) blieb die Motivationskurve in etwa gleich, während sich 12 Prozent (MS) bzw. 8 Prozent (OS) mit der Zeit sogar leichter taten.

Erleichterungen und Erschwernisse im Fernunterricht

Auf die Frage, was das Lernen im Fernunterricht erleichtert habe, kamen vielfältige Rückmeldungen. Über dreißig Schülerinnen und Schüler gaben an, dass sie mehr Zeit bzw. mehr Ruhe gehabt hätten. Auch die freie Zeiteinteilung war für manche ein Vorteil. „Ich konnte mich besser konzentrieren, da ich alleine war und mir immer alles einteilen konnte,“ schreibt ein/-e Mittelschüler/-in. Und ein/-e andere/-r meint: „Dass ich in der Nacht lernen konnte, denn da lerne ich viel besser.“ Man liest aus den Kommentaren aber auch heraus, dass es eine sehr schwierige Zeit für manche war und sich Frustration aufgestaut hat. So war „Nichts“ eine sehr häufige Antwort (28 Mal) auf die Frage, was das Lernen im Fernunterricht erleichtert habe. Ein/-e Schüler/-in der Oberschule beschreibt den Gefühlszustand mit beklemmenden Worten: „Es ist so, als würde man gefangen sein. Man kann sich nicht von der Schule ablenken. Entkommt der ewigen Schule nicht. Das Lernen fällt schwer, denn man sieht immer die gleichen Wände ohne Ausnahmen.“ Oder auch: „Es war schwieriger, da man nach einem Tag vor dem Bildschirm erschöpft war und Augenschmerzen hatte. Außerdem hat man keine Motivation, das hängt aber mit der Situation generell zusammen, nicht mit dem Fernunterricht.“

Diese fehlende Motivation (33 Nennungen) und noch mehr Ablenkungen aller Art (36 Nennungen) haben den Schüler/-innen den Fernunterricht erschwert. Manche hatten die Schuldigen sofort parat: „Meine Schwester“, „Netflix“ und allen voran „das Handy“ (14 Nennungen). Der fehlende unmittelbare Kontakt mit Lehrpersonen sowie Mitschülerinnen und Mitschülern war auch ein großes Hemmnis für viele (21 Nennungen). Einige taten sich schwer, da es kaum Lernzielüberprüfungen gab und somit wenig Anreiz zum Lernen bestand. Andere fanden das Pensum an Arbeits- und Hausaufgaben zu hoch.

Kooperation beim Prüfungsplan

Bezüglich der Rückkehr in den Präsenzunterricht fand die Idee, die Schülerinnen und Schüler in die Planung der Lernzielkontrollen miteinzubinden, Anklang. 89 Prozent der Mittelschüler/-innen und ganze 96 Prozent der Oberschüler/-innen begrüßten diesen Schritt. Dementsprechend gut bewältigbar war dann auch für 78 Prozent der Mittelschüler/-innen und 79 Prozent der Oberschüler/-innen das Ausmaß der Prüfungen.

Was gibt mir Kraft?

Kraftquellen sind hingegen wenig überraschend Freunde (52 Nennungen) und Familie (49 Nennungen). Auch die Hoffnung und die Aussicht, dass die Situation irgendwann ein Ende haben wird, sind für viele ein Trost (40 Nennungen). Eine positive Grundhaltung ist ein guter Motivator: „Natürlich ist diese Zeit für jeden schwer, die ganzen Regeln etc. sind nicht immer leicht einzuhalten, jedoch versuche ich nicht immer zu denken, dass dies und das schlimm ist, sondern auch wenigstens ein bisschen etwas Positives zu denken,“ schreibt ein/-e Schüler/-in. „Dass es nach jedem FALLEN ein AUFSTEHEN gibt. Dennoch bin ich der Meinung, dass es nicht so schnell vorbeigeht,“ schreibt ein/-e andere/-r. Generell ist es möglich, in allem etwas Positives zu sehen, wie dieser Kommentar beweist: „Ich erfreue mich am Gedanken, in einer historischen Periode zu leben.“

Was belastet mich?

Bei der Frage, was die Schülerinnen und Schüler am meisten belaste, bezogen sich 62 der Antworten auf schulische Thematiken (Schularbeiten/Tests, Aufgabenpensum, Notendruck). Für 43 Schülerinnen und Schüler waren es die Regeln und Beschränkungen – vor allem das Tragen der Maske. 39 nannten das Fehlen sozialer Kontakte als größte Belastung. Vermehrt bei Oberschüler/-innen spielte auch das Thema Angst und Ungewissheit eine Rolle (20 Nennungen). „Das Gefühl, einige der besten Jahre meines Lebens zu verschwenden, und dass auf die individuellen Freiheiten der Menschen, vor allem von uns Jugendlichen, wenig Wert gelegt wird,“ schreibt ein/-e Oberschüler/-in. „Die Art und Weise, wie die Medien das Thema Corona verkaufen und auch die Menschen, die sich aus Prinzip weigern, Regeln einzuhalten. Wenn alle mitmachen würden, wären wir meiner Meinung nach schneller aus der Krise raus,“ schreibt ein/-e ander/-e. Generell stellte die Kombination aus Corona-Einschränkungen, Fernunterricht und daraus resultierender Prüfungsdichte am Ende des Schuljahres für viele Schülerinnen und Schüler eine große Belastung dar: „Dass bei den Schularbeiten, trotz guter Verteilung, sehr viel Stoff kommt und ich merke, dass ich vom Fernunterricht große Lücken habe, und das merkt man dann bei meinen Noten, die sich deutlich verschlechtert haben,“ bemerkt ein/-e Oberschüler/-in.

Was wünsche ich mir?

Und Letzteres ist genau das, was sich die meisten wünschen. Normalität und ein Ende des Ausnahmezustandes (63 Nennungen). Oder „dass Corona abhaut“, wie es ein/-e Mittelschüler/-in treffend formuliert. Ein/-e Oberschüler/-in schreibt: „Normalität; dass ich ohne tagelange Planung einfach irgendwohin fahren und dort in eine Bar, ein Restaurant etc. gehen kann, ohne mich strafbar zu machen; dass man ohne tagelange Planung und ohne Reise durch die bürokratische Hölle das Land verlassen kann; dass man nicht mehr überall mit Maske herumrennen soll; in näherer Zukunft aber auch schon das Öffnen der Gastronomie, auch wenn sie sehr eingeschränkt ist.“ Viele (53 Nennungen) freuen sich auch ganz konkret auf den Sommer bzw. die Ferien, um wieder unbeschwert Freunde zu sehen (31 Nennungen) oder zu verreisen (15 Nennungen). Und wieder andere freuen sich auf ganz praktische Dinge: „Auf den neuen SKATEPARK.“

Was hat mich überrascht?

Die Schülerinnen und Schüler haben während des Fernunterrichts auch die unterschiedlichsten Entdeckungen gemacht und Überraschungen erlebt – im positiven wie im negativen Sinne. Oft genannt wurden die gewonnene Selbstständigkeit und die Fortschritte im digitalen Bereich. Ansonsten gab es ein Sammelsurium an Beobachtungen und interessanten bis lustigen Feststellungen: „Dass ich mehr über Computer weiß als meine Eltern“, „Dass mir Trampolinhüpfen Spaß macht“, „Ich dachte immer, dass ich eigentlich gut organisiert bin, habe aber das Gegenteil von mir gelernt.“, „Ich habe entdeckt, wie sehr man die Schule schätzen muss.“, „Dass Fernunterricht anstrengender als Präsenzunterricht ist“, aber auch „Mir gefällt Fernunterricht besser als Präsenzunterricht.“ und „Wie gut Fernunterricht funktionieren kann, wie viel entspannter und wirksamer Lernen sein kann“. Und jede/-r macht so ihre/seine Entdeckungen: „Meine künstlerische Seite“, schreibt ein/-e Schüler/-in, während ein/-e andere/-r erstaunt darüber war, „wie faul ich eigentlich sein kann“.  

Worauf kann ich stolz sein?

Trotz aller Schwierigkeiten gibt es auch Gründe, sich auf die Schulter zu klopfen. Treffend auf den Punkt bringen es diese Kommentare: „Ich bin stolz auf mich, weil ich mich immer bemüht habe mein Bestes zu geben, obwohl die Umstände sehr schwierig sind.“, „Dass ich den Fernunterricht gut gemeistert habe“, „Dass ich durchgehalten habe bis jetzt“ oder auch „Dass man irgendwie immer noch versucht, irgendwo etwas Positives zu sehen“.

Andere wiederum sind stolz auf ganz konkrete Errungenschaften: „Auf eine 8- in Musik“, „Dass ich jeden Tag Griechischvokabeln gelernt habe“, „Für mein Referat und auch den Kuchen, den ich am Wochenende gebacken habe“, „Ich bin nie in Panik geraten und habe die Regeln immer recht gut befolgt.“ oder schlicht „Dass ich noch nicht verrückt geworden bin“.

Was nehme ich mit?

Am Ende lässt sich vielleicht sogar das eine oder andere positive Moment aus der Krise mitnehmen. Ein großer Teil hält dies für möglich, doch nicht alle: „Ich kann nichts Positives aus dieser Situation mitnehmen, weil es nichts Positives zum Mitnehmen gibt,“ bemerkt ein/-e Oberschüler/-in. Andere hingegen kamen in der Krise zu prägnanten Schlüssen:„Dass man überall Unterstützung bekommt“, aber leider auch „Dass ich nicht jedem vertrauen sollte“ und „Ich glaube relativ wenig. Ich habe gelernt, meine Gefühle zu verstecken.“ Ein Fünkchen findet sich dann aber meist doch: „Ich werde definitiv weiterhin Bücher schreiben. Positives aus der Situation mitzunehmen ist schwierig, denn auch wenn ich die Monate relativ gut überstanden habe, waren die Videokonferenzen dennoch sehr ermüdend und unangenehm und das Leben teilweise ziemlich eintönig.“ Generell ist eine Rückbesinnung auf bekannte Weisheiten und Tugenden zu bemerken: „Das mag jetzt sehr klischee-mäßig klingen, aber dass man jedes Hindernis irgendwie meistern kann und dass man nie alleine ist, egal worauf es ankommt,“ beobachtet ein/-e Oberschüler/-in. „Man kann lernen mit neuen Situationen umzugehen, sich diesen anzupassen, weil es nichts ändert, wenn man dagegenarbeitet. Ich werde das neu erlernte Wissen mit den digitalen Medien beibehalten und auch ohne Corona öfters die Hände waschen,“ nimmt sich ein/-e Mittelschüler/-in vor. Das Fazit – so treffend wie trivial: „Ich denke, dass man in dieser Zeit gemerkt hat, wie wichtig Gesundheit (sowohl physische als auch psychische) ist. Auch, dass es im Leben nicht nur auf Leistung ankommt, sondern Zeit mit der Familie und mit Freunden von großer Bedeutung ist.“

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